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„Wenn du dir dessen bewusst bist, dass du abgelenkt bist, bist du nicht mehr abgelenkt.“

Mingyur Rinpoche

Meditation Innere Ruhe – In unserer heutigen Meditation geht es um das Thema Ablenkungen und wie sich ein ständig abgelenkter Geist auf unsere Gesundheit auswirkt.

Beginnt man mit dem Meditieren, hat man oftmals das Gefühl, viel mehr Gedanken im Kopf zu haben als zuvor. Dies liegt daran, dass wir nicht mehr von der Geschäf­tigkeit des All­tags abgelenkt sind und zum ersten Mal bewusst darauf achten, was in unserem Inneren eigentlich vor sich geht und welche Gedanken auftauchen.

Während wir bei der Meditation versuchen, uns auf ein bestimmtes Fokusobjekt zu konzentrieren, sind es hier häufig Gedanken oder Empfindungen im Körper, die uns daran hindern, fokussiert zu bleiben.

Wenn man einmal darauf achtet, sind wir auch im Alltag häufig nicht ganz bei einer Sache und wir versuchen oft, alles auf einmal zu machen. Dahinter steckt womöglich ein Produktivitätsgedanke, sodass wir all unsere täglichen To-Do´s auch erledigt bekommen. Während dem Frühstück checken wir unsere Mails, auf dem Weg zur Arbeit erledigen wir Telefonate, während der Arbeit blinkt immer wieder das Handy auf und sucht unsere Aufmerksamkeit.

Es ist selten der Fall, dass wir uns auf eine Sache fokussieren und dieser Aufgabe unsere ganze Aufmerksamkeit schenken. Durchschnittlich sind wir ca. 47 % der Zeit abgelenkt, d.h. wir sind die Hälfte der Zeit nicht aufmerksam bei der Sache! Geht es uns nicht manchmal sogar so, dass wir selbst beim Serie schauen nebenbei noch auf Insta unterwegs sind?

Auch wenn es produktiver scheint, zu multitasken und mehrere Sachen auf einmal zu machen, so können 98 % der Menschen nicht multitasken. Messungen zeigen, dass wir für die einzelnen Aufgaben länger brauchen, weil das Hin- und Herswitchen zwischen den verschiedenen Aufgaben Zeit und Energie kostet. Unterbrechungen durch völlig andere Dinge kosten im Durchschnitt etwa 25 Minuten, um geistig wieder genau dort anknüpfen zu können, wo wir aufgehört haben.

Wir sind gleichzeitig überall und nirgendwo und das kostet auf Dauer sehr viel Zeit und Energie. Diese Zerstreutheit im Kopf macht nachweislich unzufriedener und durch die Reizüberflutung und andauernde Beschallung von außen sind wir gestresst und fühlen uns ausgelaugt.

Problematisch werden diese Ablenkungen vor allem dann, wenn wir sie unbewusst machen und sie Überhand nehmen:

  • wir verlieren den Fokus und werden unkonzentriert
  • wir verlieren uns in den sozialen Medien und verpassen den gegenwärtigen Moment
  • selbst in Gesprächen lassen wir uns durch das Handy ablenken und sind nicht ganz bei der Sache
  • der ständige Input von außen führt zu einer Reizüberflutung und Stress
  • die ständige Beschäftigung mit Dingen im Außen verhindert eine gesunde Beziehung zum eigenen Innenleben (Gedanken, Emotionen, Körper)
meditation innere ruhe

In der heutigen Meditation wollen wir daher ein Bewusstsein dafür schaffen, wie häufig wir uns gedanklich ablenken lassen und wie schwierig es für unseren Geist ist, den Fokus länger auf eine bestimmte Sache zu legen.

Die Meditation lädt dazu ein, die Atemzüge zu zählen und dabei von 10 bis 1 runterzuzählen und einfach nur zu bemerken, wie oft wir durch auf­kommende Ge­danken vom Zählen abgelenkt werden. Denn nur wenn wir uns der Ablenkungen bewusst werden, können wir etwas daran ändern und so zu mehr innerer Ruhe und Zufriedenheit finden.

Zusätzlich zur Meditation können wir auch im Alltag einmal darauf achten, wie häufig wir uns ablenken lassen. Der Alltag ist tatsächlich das perfekte Übungsobjekt für Achtsamkeit. Die Tatsache, dass wir den ganzen Tag über so oft abgelenkt sind, können wir nutzen, um uns dessen erst einmal einfach bewusst zu werden.

  1. Welche Ablenkungen findest du in deinem Alltag wieder?
  2. Wie beeinflussen dich die Ablenkungen stimmungsmäßig?
  3. Wie beeinflussen dich die Ablenkungen auf körper­licher Eb­­­ene?

franziska bläser meditation

Wenn wir ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie häufig wir versuchen, mehrere Sachen auf einmal zu machen, wird uns vielleicht klar, weshalb wir uns oft ausgelaugt und gestresst fühlen.

Das „sich bewusst werden“ ist der erste Schritt, auf den wir dann aufbauen können, um Schritt für Schritt mehr Achtsamkeit in unseren Alltag zu bringen!

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Deine Franny

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